Pressemitteilungen

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Pressetext Dezember 2003
Am 12. Dezember 2003 wurde der Freundeskreis des Fachbereichs Physik der Technischen Universität Darmstadt e.V. »Gerhard Herzberg Gesellschaft« gegründet.

Ziele des Freundeskreises sind die Förderung von Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Physik an der Technischen Universität Darmstadt und besonders die Kontaktpflege zu den Alumni des Fachbereichs. Diese Ziele sollen verwirklicht werden durch die Auslobung von Preisen für Abschlussarbeiten, Dissertationen und für besonderen Einsatz in der Lehre. Der Freundeskreis wird internationale Beziehungen fördern und wird zur Profilbildung des Fachbereichs nach innen und außen beitragen. Die Aktivitäten des Vereins sollen in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Physik und in Ergänzung zu denen des Vereins der Freunde der TU Darmstadt erfolgen.

Gerhard Herzberg (1904-1999), der wohl berühmteste Physik-Absolvent der Universität, dessen Namen der Freundeskreis trägt, wurde in Hamburg geboren. Er studierte Physik an der Technischen Hochschule Darmstadt bei Hans Rau und wurde hier 1928 zum Dr.-Ing. promoviert. Nach zwei Jahren in Göttingen und Bristol kehrte er als Privatdozent und Assistent nach Darmstadt zurück. Eine weitere Universitätskarriere in Deutschland war ihm verwehrt, da er mit einer jüdischen Frau verheiratet war. Unter anderem hatte ihm das Kultusministerium 1934 Lehrverbot erteilt. Er ging deshalb 1935 nach Kanada, wo er zunächst an der University of Saskatchewan, und, nach drei Jahren an der University of Chicago/USA, schließlich am National Research Council, Ottawa, neue Forschungsmöglichkeiten und auch eine neue Heimat fand. Auf seinem Forschungsgebiet, der Atom- und Molekülspektroskopie, hat er sich hohe internationale Anerkennung und Wertschätzung erworben. Im Jahr 1971 wurde ihm für seine Beiträge zur Kenntnis der elektronischen Struktur und Geometrie von Molekülen, insbesondere von freien Radikalen, der Nobelpreis für Chemie verliehen. Nach dem Krieg ist es bald wieder zu Kontakten zwischen Professor Herzberg und Wissenschaftlern in der Bundesrepublik gekommen. Im Jahr 1979, 50 Jahre nach seiner Habilitation, veranstaltete der Fachbereich Physik der TH-Darmstadt ein Fest-kolloquium zu seinen Ehren. Dort überraschte er die Zuhörer mit einem lebhaften Vortrag "Erinnerungen an meine Darmstädter Zeit".